Landesbischöfin: Sorge um Kürzungen an freien Schulen

Kristina Kühnbaum-Schmidt besuchte drei Einrichtungen der Diakonie Nord Nord Ost.

Kristina Kühnbaum-Schmidt hat am Mittwoch, 28. Juni 2023, drei Einrichtungen der Diakonie Nord Nord Ost in Mecklenburg besucht – im Rahmen ihrer Besuchsreise diakonischer Träger und Kirchengemeinden in der Nordkirche. Auf dem Programm standen die Evangelische Inklusive Schule „An der Maurine“ sowie die Evangelische Integrative Kindertagesstätte „Die Kirchenmäuse“ in Schönberg und im Anschluss die MOSAIK-SCHULE in Grevesmühlen – für Kinder und Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung. 

Thema beim Besuch der beiden Schulen war unter anderem die Neuberechnung der Zuschüsse der Landesregierung für freie Schulen – sowohl die Schule „An der Maurine“ als auch die MOSAIK-SCHULE sind von rückwirkenden Kürzungen betroffen. „Die sinkenden Kostensätze stellen uns als Träger vor große Herausforderungen. Wir kritisieren, dass die Basis der Berechnungen das Schuljahr 2020/21 ist. Die zeitgemäßen Tarifsteigerungen in den Jahren 2021 bis 2023 für Personalkosten von knapp 22 Prozent finden aber keine Beachtung bei den Berechnungen. Wir fordern, dass das Schulgesetz und die Privatschulverordnung entsprechend geändert werden“, sagt Kirsten Balzer, Geschäftsführerin der Diakonie Nord Nord Ost.

Deutlich wird das Problem bei einem bundesweit einzigartigem Großprojekt in Grevesmühlen: Die MOSAIK-SCHULE zieht 2025 in einen Neubau auf dem Schulcampus. Auf diesem errichtet die Stadt Grevesmühlen zudem eine Grundschule und eine Regionalschule. Die drei Schulen werden dort Inklusion leben. Es soll ein Ort der Begegnung zwischen Schüler*innen mit und ohne Behinderung werden. „Das innovative und überzeugende Konzept der Mosaik-Schule hat mich sehr beeindruckt. Es zeigt, wie partnerschaftlich freie und öffentliche Träger gemeinsam und zukunftsorientiert zusammenarbeiten können – an einem inklusiven Projekt, das Kindern und ihren Familien so viele gute Möglichkeiten bietet“, so Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Als Nordkirche bereitet es uns Sorgen, dass dieses zukunftsweisende Schulkonzept durch die Kürzungen des Landes beeinträchtigt werden könnte. Ich hoffe, dass es Lösungen geben wird, mit denen alle Seiten gut leben können.“

Weiteres Thema des Besuchs der Landesbischöfin war die Frage, wie die Schule „An der Maurine“ und die Kita in Schönberg zu solchen Erfolgsprojekten geworden sind. „Dass beide Einrichtungen überhaupt entstanden sind, resultiert aus der konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Kirchen-, Ortsgemeinde sowie uns als Diakonie Nord Nord Ost und dem gemeinsamen Interesse, vor Ort weitere Bildungsangebote zu schaffen. Ich bin dankbar, dass wir solche Partner an unserer Seite haben“, so Balzer. „Ich bin für die Arbeit, die die Mitarbeitenden hier in Schönberg tagtäglich verlässlich und mit hoher Qualität leisten, sehr dankbar. Beide Einrichtungen haben dadurch einen hohen Wert für Kinder und ihre Familien, fördern ihre Entwicklung und Bildung und begleiten sie in einer wichtigen Lebensphase. Zugleich sind sie beispielhaft für gelingende Kooperationsprojekte von Kirchengemeinde, Kommune und Diakonie“, so Kühnbaum-Schmidt.

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Vor der MOSAIK-SCHULE in Grevesmühlen: Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (li.) mit Kirsten Balzer, Geschäftsführung der Diakonie Nord Nord Ost.