Fachklinik für Junges Leben hat Neubau bezogen

Die Bauarbeiten auf dem Campus der Diakonie Nord Nord Ost sind abgeschlossen - Klinik ist im laufenden Betrieb umgezogen.

Es ist soweit: Seit Ende 2019 hat die Diakonie Nord Nord Ost auf ihrem Campus an der Lübecker Triftstraße die neue Fachklinik für Junges Leben „JuLe“ gebaut. Nun sind die Bauarbeiten trotz Pandemie und mehrerer Lockdowns im Zeitplan abgeschlossen worden und das Team der Kinder und Jugendpsychiatrie konnte den Neubau beziehen. „Wir haben das neue Gebäude viele Monate in direkter Nähe zu unserem bisherigen Krankenhaus entstehen sehen und fieberten dem Umzug schon lange entgegen“, sagt Chefarzt Oliver Soyka. Ohne den Betrieb zu unterbrechen, hat dieser jetzt stattgefunden. Alle Patientinnen und Patienten und das ganze Team sind mittlerweile im Neubau angekommen.

Bei der Diakonie Nord Nord Ost werden bereits seit den 80er-Jahren Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Traumata oder Zwangsstörungen behandelt. Doch das bisherige Klinikgebäude war in die Jahre gekommen und erfüllte die aktuellen Anforderungen nicht mehr. „Entsprechend motiviert haben wir den Neubau in Angriff genommen, um den jungen Patientinnen und Patienten ein modernes Zuhause auf Zeit zu schaffen, in dem sie unter bestmöglichen Bedingungen gesund werden können“, erklärt Fred Mente, Geschäftsführer der Diakonie Nord Nord Ost. 50 Betten und bis zu sechs zusätzliche tagesklinische Plätze für Jugendliche stehen in der Fachklinik „JuLe“ zur Verfügung, rund 500 Patienten ab sechs Jahren können dort im Jahr behandelt werden. Ein interdisziplinäres Team betreut sie rund um die Uhr. Zur Klinik gehört auch eine Notaufnahme mit angeschlossenem Stabilisierungsbereich.

„Als wir im vergangenen Sommer auf der Baustelle zu Besuch waren, konnten wir uns nicht vorstellen, dass der Neubau noch in diesem Jahr fertig wird“, sagt Tino Geisteuer, der auf der Akutstation als Heilerzieher arbeitet. Seine Kollegin Narona Thordsen, die als Stationsärztin in der Klinik arbeitet, meint lachend: „Selbst vor vier Wochen habe ich mir das noch nicht vorstellen können. Am Tag vor dem Umzug wurden noch Wände gestrichen.“ Doch am Ende war alles fertig. „Ich bin wirklich erstaunt, wie gut der Betrieb hier vom ersten Tag an läuft“, so Thordsen. „Obwohl noch nicht alle Kisten ausgepackt sind und noch nicht alles am richtigen Ort steht.“

„Wir freuen uns aber nicht nur über die neuen Räumlichkeiten, sondern vor allem über die vielfach verbesserten Behandlungsmöglichkeiten“, sagt der Chefarzt. Das neue Haus biete einfach mehr Platz. „Wenn wir junge Patienten aufnehmen, die dann in der Regel in großer emotionaler Not sind, können wir sie besser versorgen“, meint Heilerzieher Geisteuer. Auch die Patienten, die vor allem Lübeck, Ostholstein, Stormarn und dem Herzogtum Lauenburg kommen,  würden sich über die neuen Räume freuen. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen zu den schönen, hellen Räumen und der Ausstattung“, so Stationsärztin Thordsen.

Die neuen Bedingungen und die verbesserte Qualität sind vor dem Hintergrund der Pandemie wichtiger denn je. „Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die ausgelöst durch die Pandemie an Depressionen und Angstzuständen leiden, steigt“, so Soyka. „Auch die Zahl der Selbstgefährdungen nimmt zu. Insofern kommt der Umzug in das neue, große Klinikgebäude zum richtigen Zeitpunkt.“

Zusatzinformation

Der Neubau der Klinik hat rund 15 Millionen Euro gekostet. Das Land Schleswig-Holstein hat sich mit einem Zuschuss in Höhe von rund zehn Millionen Euro beteiligt. Außerdem hat die Diakonie Nord Nord Ost für den Neubau insgesamt rund 1,4 Millionen Euro Spendenmittel erhalten – von vielen Spendern, Unternehmen und Stiftungen, darunter die Possehl-Stiftung, der Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung, die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck sowie die Dräger-Stiftung.

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