101. und 105. Geburtstag im Lotti-Tonello-Haus

Seniorenpflegeeinrichtung der Diakonie Nord Nord Ost feiert mit Bewohnerinnen.

Ganz besondere Geburtstage feierten zwei Bewohnerinnen jetzt im Lotti-Tonello-Haus der Diakonie Nord Nord Ost: Käthe Iken wurde am 30. April 101 Jahre alt, Gisela Brinkmann am heutigen 10. Mai 105 Jahre alt. Beide freuten sich über zahlreiche Gratulationen, bunte Frühlingssträuße und leckere Marzipantorte aus der Steinofenbackstube der Diakonie Nord Nord Ost. Während Käthe Iken seit drei Jahren in der Seniorenpflegeeinrichtung nahe des Lübecker Hauptbahnhofs lebt, ist Gisela Brinkmann gerade erst eingezogen: „Bis letzte Woche habe ich noch in meiner eigenen Wohnung gelebt, wo ich auch schon durch die Diakonie Nord Nord Ost unterstützt wurde.“

Gisela Brinkmann stammt ursprünglich aus Köslin in Pommern. Bestimmend für ihr Leben wurden der Zweite Weltkrieg und die anschließende Flucht per Bus und Schiff nach Westen, wo sie schließlich allein in einem dänischen Flüchtlingslager landete. „Das ist eine sehr prägende Zeit, wenn man einmal so viel verloren, so gefroren, so gehungert und so viel Schlimmes gesehen hat“, sagt Gisela Brinkmann. „Ich war damals bei Null angekommen und weiß seitdem alles sehr zu schätzen – Essen und Trinken, die Freiheit, das Leben überhaupt.“ Gisela Brinkmann arbeitete als Lehrerin im Weserbergland und später in Dortmund, wo sie mit ihrem Mann, dessen beiden Töchtern aus erster Ehe und ihrem gemeinsamen Sohn lebte. Nach dem Ruhestand entscheid sie sich für den Umzug nach Lübeck. „Dortmund ist durch die Industrie eine sehr schmutzige Stadt, ich wollte dort weg. Und Lübeck passte gut, weil mein Bruder in der Nähe wohnte.“ Als sie dann 80 Jahre alt wurde, organisierten ihre Kinder ihr einen Platz im Wohnen mit Service der Diakonie Nord Nord Ost.

Käthe Iken wurde in Briesen im Spreewald geboren. Auch sie flüchtete nach dem Zweiten Weltkrieg nach Westen, mit ihrer Schwester und ihrer Cousine. Mit viel Glück kam sie bei einer Familie in Hansfelde nahe Lübeck unter. Hier im Ort lernte sie auch ihren Mann kennen, mit dem sie vier Kinder bekam. Käthe Iken war gelernte Drogistin, arbeitete aber in Hansfelde im landwirtschaftlichen Betrieb der Familie. „Da war immer viel zu tun, mit Betrieb, Haushalt und den Kindern“, sagt ihr Sohn Albert. In den 80er-Jahren zog Käthe Iken nach Scharbeutz um, wo ihr Mann einen Hotelbetrieb übernommen hatte. „Ihre große Leidenschaft war immer der Garten“, so ihr Sohn. „Sie kennt alle Bäume, Blumen und Pflanzen beim Namen und freut sich sehr über die Natur.“

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Pflegedienstleiter André Kreft überreichte Käthe Iken (li.) und Gisela Brinkmann (re.) zu ihren Geburtstagen bunte Frühlingssträuße.