Dass Kunst und Wirtschaft verbinden und sogar zusammengehören, beweist das Projekt „KunstBetriebe“. Was die Künstlerin Bettina Thierig in den vergangenen Jahren bereits zwei Mal erfolgreich initiierte, geht nun in die dritte Runde. „KunstBetriebe3“ soll Unternehmen und Künstler aus ihrem gewohnten Umfeld herausholen und neue Prozesse entstehen lassen – und in der Region neue Impulse für Wirtschaft und Kultur schaffen. Eine wichtige Rolle spielt im dritten Teil die Kulturakademie der Vorwerker Diakonie gGmbH: Sie ist als Trägerin für die Projektsteuerung zuständig und koordiniert alle Abläufe von der Organisation bis zur Durchführung.
„Es ist ein großartiges Projekt. Wir freuen uns sehr, dass wir uns daran beteiligen können“, sagt Michael Schmerschneider, Leiter der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie. Und weiter: „Kunst und Kultur können der Schlüssel zu einer großen gesellschaftlichen Teilhabe sein. Wer das fördert, stärkt nachhaltig das Interesse am Gemeinwohl einer jeden Gesellschaft.“
Hinter „KunstBetriebe“ steckt folgende Idee: Künstler erstellen in Unternehmen Skulpturen mit den dort vorhandenen Materialien – ob mit Holz, Getreide oder ganz anderen Dingen. In diesem Jahr öffnen sich elf Betriebe für Künstler, damit sie dort arbeiten können. Vor den Augen der Mitarbeitenden entstehen dann Kunstwerke.
In das Projekt sind bei der Kulturakademie der Vorwerker Diakonie Menschen mit und ohne Behinderungen in unterschiedlichster Weise involviert. Die Teilnahme an „KunstBetriebe3“ bedeutet, dass ihnen Bildung vermittelt wird, sie beruflich gefördert werden und die Auszubildenden an der Realisierung konkret beteiligt sind. So wie Lina Peters, Auszubildende zur Veranstaltungskauffrau, die maßgeblich für die Koordination von „KunstBetriebe3“ verantwortlich ist: „Das Projekt begleitet meine ganze Ausbildung – eine tolle Sache“.
Als Teil von „KunstBetriebe3“ sind auch bereits pädagogische Schritte gestartet: Jugendliche mit Behinderungen können an einem Kursus für plastisches Gestalten teilnehmen. „Es ist auch ein fantastisches Projekt für unsere Maßnahme „Stage LAB“, in dem Menschen mit und ohne Behinderungen als Produktionshelfer für Kulturveranstaltungen zertifiziert werden“, sagt Schmerschneider.
Unterstützt wird das Projekt von der Stiftung „Pro Economia“ der IHK zu Lübeck, der Possehl-Stiftung Lübeck, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, der Margot und Jürgen Wessel Stiftung und der Kulturstiftung des Landes Schleswig-Holstein.
Den Abschluss des Projekts bilden zwei Ausstellungen im Schloss Eutin (ab 27. September 2019) und in der Kunsthalle St. Annen in Lübeck (ab 29. November 2019).